#Recht und Billig
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NRW verlangt Rückzahlungen: 75.000 Personen könnten betroffen sein.
(TRD/BNP) Es handelt sich um die sogenannte NRW-Soforthilfe 2020, staatliche Unterstützungszahlungen, die während der Corona-Pandemie an kleine Unternehmen, Freiberufler und Solo-Selbstständige in Nordrhein-Westfalen geleistet wurden, um sie in finanziellen Notlagen zu unterstützen. Die Höhe der Soforthilfe hing damals von der Unternehmensgröße ab: Bis zu 9.000 Euro für Betriebe bis zu fünf…
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Jan Josef Liefers im Interview mit der Süddeutschen Zeitung über den Tatort Münster
SZ: Fast alle "Tatort"-Macher beschweren sich regelmäßig, dass immer weniger Geld und Zeit für die Dreharbeiten zur Verfügung steht. [...] JJL: [...] Die meisten Fernsehfilme sind [...] reine Auftragsproduktionen. Da ist alles vorher kalkuliert, auch ein kleiner Gewinn für die Firma. Am ersten Drehtag hat der Produzent sein Geschäft quasi schon gemacht. Theoretisch könnte es ihm völlig egal sein, wie gut der Film wird, jedenfalls aus wirtschaftlicher Sicht. Die meisten Produzenten, die vom Fersehen leben, bemühen sich trotzdem um hohe Qualität und opfern dafür oft genug ihre schmalen Gewinne. Aber ein wirtschaftlicher Anreiz, das zu tun, besteht nicht. SZ: Bedauern Sie das als langjähriger "Tatort"-Kommissar? JJL: Es ist auf jeden Fall schade. Der "Tatort" ist vermutlich das letzte Lagerfeuer der deutschen TV-Welt, um das sich immer noch zuerlässig viele Millionen Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Gesellschaftsschichten versammeln. Im Fall des Münster-"Tatort" handelt es sich noch dazu um eine Krimikomödie, da bräuchte man eigentlich erst recht etwas mehr Zeit, um immer das richtige Timing zu treffen. SZ: Ist beim "Tatort" bereits eine kritische Grenze erreicht, über die hinaus sich kaum noch sparen lässt? JJL: Soweit ich das einschätzen kann, ja. Es ist jetzt schon Knochenarbeit für die Crews, und das geht dann auf Kosten der Qualität. Vielleicht ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass in TV-Filmen immer weniger passiert und immer mehr geredet wird? SZ: Allerdings. JJL: Viele Drehorte und viel Handlung kosten Zeit und Geld, Dialogszenen in einem Büro sind billiger. Und der Sparzwang hat auch massiven Einfluss auf die Drehbücher. SZ: Ein Beispiel, bitte. JJL: Im Münster-"Tatort" redet Professor Boerne von Haus aus immer schon viel. Der ursprüngliche Gedanke der Autoren war, dass man so eine Quasselstrippe einen wortkargen Typen wie Axel Prahls Kommissar Thiel gegenüberstellt, der Nebensätze ablehnt. Wenn der jetzt aber auch immer mehr quasseln muss, geht das zulasten seiner Figur und des odd couples, das ein wichtiger Aspekt des Erfolgs ist. Axel moniert das jedes Mal, zu Recht.
Den den ganzen Artikel kann man leider nur hinter einer Paywall lesen (X).
Geht es nur uns so oder tut es irgendwie gut, zu wissen, dass Jan und Axel durchaus auch Kritik an manchen der neuen Drehbüchern haben?
#tatort#tatort münster#jan josef liefers#interview#boerne#thiel#sz#süddeutsche zeitung#odd couple#ja ja
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August 2024
Der Kampf um die weniger mangelhafte Hundemarke
Als Hundehalter hat man es ständig mit einer Art besonders niedrigschwelliger Technik zu tun. Oft geht es darum, so wenig Material wie möglich zu verwenden, ohne dabei die Haltbarkeit zu beeinträchtigen, auch wenn der Hund sich im Schlamm wälzt oder in die Leine springt. Ein gutes Beispiel ist die Hundemarke – in vielen Ländern gesetzlich vorgeschrieben – ein kleines Stück Metall, auf dem die essentiellen Daten des Hundes und Hundehalters stehen.
Die klassische Variante ist eine münzgroße dünne Metallscheibe, mit ein paar Sachen eingraviert (oben links). Am Halsband befestigt man es mit einem kleinen Schlüsselring oder mit ein bisschen Schnur. Vorteil: billig, schlicht, leicht ersetzbar. Nachteil: klappert am Hals herum, fällt oft ab. Diese Art Hundemarke findet man viel öfter ohne den daran befestigten Hund. Eindeutig eine schlecht durchdachte Lösung, vor allem, wenn die Marke auch noch rostet.
Darunter im Bild eine verbesserte Variante: Statt einer Metallscheibe handelt es sich um einen starken rostfreien Metallring, auf dem die Informationen eingraviert werden. Vorteil: Man kann den Ring viel besser und haltbarer am Halsband befestigen. Nachteil: Er schlackert weiter in der Gegend herum. Zweige können sich darin verfangen.
Ein amerikanischer Hersteller hat sich des Problems in den letzten Jahren angenommen. Seine erste Lösung war eine gekrümmte schwarze Scheibe, mit hochgebogenen Kanten, genauso breit wie das Halsband (oben rechts). Das Ding wird mit Gummibändern am Halsband befestigt. Vorteil: Kein Schlackern! Nachteil: Die Gummiringe rutschen am Halsband und sind überhaupt nicht besonders robust. Die Scheibe auf das Halsband zu schieben ist widerwärtig kompliziert. Und es funktioniert nicht, wenn das Halsband komplett über den Hundekopf geschoben wird, ohne Schnalle.
Die zweite, verbesserte Version ist eine Art Cadillac unter den Hundemarken (unten rechts): Statt der Gummibänder verwendet man eine zweite Metallplatte, die von der anderen Seite des Halsbands an die Vorderplatte geschraubt wird. Zwei kleine Schrauben arbeiten sich durch das Material des Halsbands. Vorteil: Absolut sicher und schlackerfrei. Nachteil: Geht nicht bei Halsbändern, die nicht gewebt sind (z.B. solche aus BioThane). Außerdem ist das Ding schwer. Und teuer.
Aber das ist genau die Gratwanderung bei der Hundetechnik: Wie leicht und billig kann man etwas machen, ohne an Sicherheit einzubüßen? Ähnliche Fragen stellen sich bei D-Ringen, Karabinern und Clips.
(Aleks Scholz)
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Oft bekomme ich von meiner Frau zu hören, “das ist nur zu Deinem Besten”, während sie den grässlichen Rohrstock auf meinen ihr feilgebotenen, schutzlos ausgelieferten, nackten Hintern schwingt. Sie hat gut reden, ist es doch mein und nicht ihr Po, der zu leiden hat. Ich denke, während ich am Weinen bin, es ist nicht zu meinen, sondern zu ihrem Besten, denn danach bin ich immer besonders artig und fügsam. Aber sie hat wohl mit ihrer Aussage dahingehend Recht, es ist wirklich zu meinem Besten, denn es fällt mir mit meinem verprügeltem Po wesentlich leichter gehorsam zu sein, und meine häuslichen Pflichten zu erfüllen. So verhindert sie, dass ich von ihr eine noch drastischere Bestrafung erhalte. Verrichten muss ich die Haushaltsarbeiten sowieso, denn sonst tritt sofort der gemeinen Rohrstock in Aktion. Da ich oft undiszipliniert bin, geschieht die erzieherische Rohrstockstrafe manchmal sogar mehrmals die Woche. Nach dem Verständnis meiner Frau und gleichzeitigen Erzieherin ist es nur recht und billig, bei meinen Verfehlungen, ihr meine nackte, schutzlose Erziehungsfläche präsentieren zu müssen. So gesehen ist es wirklich zu meinem Besten, damit es mir leichter fällt, meine Pflichten gewissenhafter und ordentlicher zu erfüllen!
Manchmal frage ich mich vor allem wenn sie mir Züchtigungen und weitere Strafen ankündigt, hat sie wirklich die Berechtigung mich als ihren Mann für meine Verfehlungen nicht nur zu züchtigen, sondern meist auch zusätzliche Strafen mit denen Kinder und Jugendliche von ihren Eltern bestraft werden, wie lange Zeiten mit dem Gesicht zur Wand in der Ecke zu stehen oder knien, Stubenarrest, Verbote, etc. zu verhängen. Ich muss allerdings sagen, schon vor unserer Ehe hat sie mir angekündigt und ich dem einwilligte, sie wird mich sehr streng erziehen und für Verfehlungen immer streng bestrafen. Nur indem ich zustimme würde sie mich heiraten.
Welchen Rat kannst Du mir geben? Sie würde mich aus dem Haus werfen, wenn ich mich ihr nicht beuge!
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I often hear from my wife, "It's for your own good" as she swings the hideous cane at my offered for sale, defenseless, bare bottom. It's easy for her to talk, it's my bottom and not her bottom that's suffering. I think while I'm crying it's not for mine, it’s for her best, because I'm always extra good and docile afterwards. But I guess she's right about what she says, it really is for my own good, because with my butt beaten up, it's a lot easier for me to be obedient and do my household chores. This is how she prevents me from receiving an even more drastic punishment from her. I have to do the household chores anyway, because otherwise the common cane will immediately come into action. Since I am often undisciplined, the educationale cane punishment sometimes even happens several times a week. According to the understanding of my wife, who is also an educator, it is only right and proper, given my transgressions, to have to present my naked, defenseless educational area to her. In that sense, it's really for my best, to make it easier for me to do my duties more conscientiously and neatly!
Sometimes I ask myself, especially when she announces chastisements and other punishments, does she really have the right to chastise me as her husband for my misconduct, also additional penaltiesother punishments with which children and young people are punished by their parents, such as standing or kneeling in the corner facing the wall for long periods of time house arrest, bans, etc. to impose. However, I have to say that even before we were married, she announced to me and I agreed that she would bring me up very strictly and would always severely punish me for misconduct. Only by my agreeing would she marry me.
What advice can you give me? She would throw me out of the house if I do not submit to her!
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Wo staecken wir heute?
Wo ist Klaus Staeck, wenn man ihn mal braucht? Der plakatierte 1972: Deutsche Arbeiter, die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen. Ist das zu sehr um die Ecke oder zu weit oder zu nahe über die Landesgrenzen gedacht heute? Wie wäre es mit Boings statt Raketen, Busse statt Autos oder gleich im Reim Lieber Masse als Klasse? Alternative für Richter und Henker: Galeeren statt Fähren.
Wenn internationale Solidarität und Gerechtigkeit, dann jetzt aber richtig. Die da oben, das sind in Deutschland diejenigen, die in Deutschland die da oben sind. International sind die, die in Deutschland unten sind auch diejenigen, die da oben sind. Was verdient ein Arzt in Hinderland, also zum Beispiel in Opochka? Was verdienen die Näherinnen in Karachi? Was verdient der Arbeiter in Caruaru? Was verdient man auf dem Bau in Dubai oder China? Was verdienen Bettler in Deutschland? Wie hoch ist der Mindestlohn in Benguela? Ist das über dem Niveau des Bürgergeldes oder darunter? No borders, keine Zurückhaltung im Fragen.
Ich finde, man sollte wieder Staeck plakatieren. Wozu? Keine Experimente!
2.
Dogmatisch unterscheidet man zwar Wahlen und Abstimmungen. Aber Wählen ist auch stimmen, auch Stimmung bezeugen. Die Gerechtigkeit hat einen regen Geist.
Auch große Flugzeuge haben keine Propeller mehr; die Unternehmen sind in privatrechtlicher Form organisiert. Die Leute fliegen also auch dann in Privatjets nach Mallorca, wenn sie da so sitzen wie zur Rushhour in der Offenbacher S-Bahn. Betrunkene und Beschwitzte sitzen eh meist in Reichweite. Man nennt die Unternehmen zwar dogmatisch richtig privat, selbst die Lufthansa gilt als privatrechtlich organisiertes Unternehmen, das stimmt dogmatisch so, aber auch nur dogmatisch. Darum gibt es auch mehrere Max-Planck-Institute für rechtliche Fragen. Denn fraglich ist es nicht nur, ob das so sinnvoll ist, sondern ob es überhaupt wirklich so stimmt, sprich: welchen Bestand die Unterscheidung zwischen Privatem und Öffentlichem seit dem 19. Jahrhundert eigentlich hat. Wird das Flugzeug größer, verschwinden die Turbinen nicht. Es wird dann nicht weniger 'jettig'. Wenn man sagt, dass ein großes Flugzeug aber sparsamer wäre, dann ist das zwar gerechnet, aber bleibt limitiert durchgerechnet. Je billiger das Fliegen, desto gerechter das Fliegen, das gilt im römischen Kontext so, also da, wo man die Gerechtigkeit nicht für das Gesetz, sondern für billig hält. Man sagt, es gäbe Gerechtigkeit im Überfluss, wohl wahr! Nur da! Die Gerechtigkeit und Billigkeit waren schon industriell, bevor auch nur eine an die Mule-Jenny dachte. In der Knappheit wird alles geteilt, gerecht wird es im Überfluss. Was Thomas Vesting die große Anreicherung des Westens nennt, ist ein fantastisches Füllhorn, eine gigantische Gießkanne. Der Energieaufwand eines Bürgergeldempfängers in Deutschland entspricht umgerechnet in Sklavenarbeit mindestens einer zweistelligen Anzahl von Sklaven, vielleicht sind es nur 10, vermutlich aber mehr. Solange es reicht, ist es Recht, auch insofern hat sich der Rechtsbegriff von seinen mehr oder weniger züchtig verwandten Begriffen Reichen, Reigen, Regen und Rächen noch nicht vollständig gelöst.
Fliegen bleibt darin gerade in der Masse Luxus und ein Privileg, man kann das Fliegen sogar in seiner Massigkeit ein Regal nennen, auch wenn der barocke Rechtsbegriff Regal zuletzt um 1970 herum für den Rundfunk bemüht wurde. Die Leute fliegen hoch gestapelt, nicht nur im Jumbojet und nicht nur auf den Klimagipfel. Zur Not kann man den Begriff Regal in Anführungszeichen setzen. Fliegen ist ein 'Regal', ñämlich Privileg und Luxus, bei dem Staaten mehr oder weniger ihre Hand im Spiel haben und einen Haufen in Ordnung bringen.
TUI und Condor fliegen auch ,Privatjet'. Nicht nur Personen werden mittels 'Regal' und ' Privatjet' befördert, auch Waren, also zum Beispiel Post und Lebensmittel, Medizin, Mobiles und Musikinstrumente. Das Fliegen ist Luxus, weil es teuer ist und es ist teuer, weil es viel verbraucht. Es ist Privileg und Regal, weil es international steuerrechtlich dazu gemacht ist und weil das, was Ökonomen negative Externalitäten nennen, nicht eingepreist ist. Davon profitieren Länder, in denen die Leute in kleinen oder großen Privatjets fliegen mehr als Länder und Leute, die das nicht tun. ÖVNP für alle Deutschen ist gewöhnliche Kontrafaktur zur toujours l'amour. Wenn schon für alle, dann für alle. Man verrät, dass man die Leute für doof hält wenn man glaubt, dies hier sei eine Mitteilung: Kostenlos ist der ÖVNP nicht einmal für die, die keinerlei Steuern zahlen, denn auch da bleiben negative Externalitäten. Das wissen die Leute.
Die, die Steuern zahlen, zahlen zwar Geld für den Nahverkehr, aber auch für den Fernverkehr und sogar den Luftverkehr. Die keine Steuern zahlen, die sind auch an den Kosten beteiligt - und fliegen manchmal sogar auch in großen und kleinen Privatjets durch die Luft. Wahlen sind Stimmungen und Stimmungsmacher, Plakate werben, d.i. wirbeln.
Alle reden sich die Zukunft schön. Der Mensch lebt nämlich asymptotisch, so, als ob er überleben würde, und er sagt sich zur Not, privat täte er das zwar nicht, aber öffentlich, zum Beispiel als Menschheit oder Erinnerung , Bild oder Fußabdruck oder so. Die in den großen Privatjets sagen sich, das seien keine Privatjets sondern eher so etwas wie öffentlicher Nahverkehr. Ganz falsch liegen sie dabei nicht, nur dogmatisch falsch. Sie liegen im übrigen nicht richtig. Fliegen für alle, jetzt aber gleich. Fliegen, das als öffentlicher Nah- und Fernverkehr organisiert wird, das ist der Traum der Totalinklusion, andere nennen das Apokalypse. Die fliegen, die können sich nicht irren, sagte man so, stimmt aber nicht. Wenn die Idee, gerecht zu sein, einen nicht auch fliegen lassen würde, etwas leicht und erhebend erscheinen liesse, dann lebten wir nicht in Plicity. Dann wäre vieles nicht kompliziert. Dann wären wir keine Komplizen der Privatjetindustrie und des öffentlichen Nahverkehrs.
Die in den kleinen Privatjets sagen sich, sie würden den Kohl nicht fetter machen als die in den großen Privatjets, ganz falsch liegen sie da nicht und trotzdem nicht richtig. Wer schwer oder überhaupt nicht zu erlösen ist, der könnte bei der Wahl seines Haarshampoos sowie beim dialektischen Fürsein und Gegensein unzuverlässig sein. Die Internationale Automesse findet seit kurzer Zeit nicht mehr in Frankfurt sondern in München statt und der Frankfurter Flughafen geht auch vorüber. Experimente! Ist man nicht mehr erlösbar, lebt es sich gänzlich ungeniert.
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« Der Tagesablauf · Teil 3 »
Kaiser Franz Joseph von Österreich
Der Nachmittag gehörte wieder den Akten – links die unerledigten, rechts die erledigten. Das einzige „Laster“, das sich Franz Joseph nicht nehmen ließ, war das Rauchen. Er liebte seine Virginier, eigentlich eine billige Zigarre, die auch von den Wiener Fiakern geraucht wurde. Erst in späteren Jahren musste er auf Anraten der Ärzte auf leichtere Sorten, wie die Regalia Media, umsteigen. Um sechs Uhr fand dann das Allerhöchste Familiendiner statt, zu dem alle in der Burg beziehungsweise in Schönbrunn weilenden Familienmitglieder geladen waren. Selbst Diners im Kreis der engsten Verwandten folgten einem strengen Zeremoniell, das dem der Hoftafeln sehr ähnlich war. Ab der Zeit, als Gisela und Marie Valerie verheiratet und außer Haus waren, vor allem aber nach Elisabeths Tod empfand selbst der Kaiser die Familiendiners als eine unangenehme, steife Angelegenheit, bei der meist eine gespannte Stimmung herrschte. Franz Joseph mochte die wenigsten seiner in Wien lebenden Verwandten und da er das Verhalten vieler Erzherzöge als unkorrekt empfand, wollte er die meisten gar nicht, viele nur selten sehen, und mit der Zeit blieben die Familiendiners schließlich ganz aus. In späteren Jahren aß der Kaiser am liebsten in Gesellschaft Katharina Schratts in seinem Arbeitszimmer. Franz Joseph liebte vor allem einfache Gerichte wie Tafelspitz und Kaiserschmarrn und legte keinen Wert auf exquisite kulinarische Genüsse. Im Sommer, vor allem in Ischl, aß er abends sogar am liebsten nur einen Teller Saure Milch mit Schwarzbrot. Um neun Uhr abends ging der Kaiser gewöhnlich schlafen, nur im Fall offizieller Anlässe wie Hofbällen und Galadiners blieb er länger auf. Das Schlafzimmer des Kaisers in der Hofburg. Franz Joseph legte keinen Wert auf prunkvolle Ausstattung – im Gegenteil. Sein bescheidener Lebensstil zeigte sich auch in der Gestaltung seines Wohnbereiches in der Hofburg, der einheitlich im Stil des Zweiten Rokoko gestaltet war. Die Wände waren mit rotem Seidendamast, dem so genannten „Hofdamast“, bespannt und das Mobiliar in Anlehnung an die Epoche Maria Theresias weißgold sowie in Palisander und Nussholz ausgeführt und ebenfalls mit rotem Seidendamast bezogen. Die Luster aus böhmischem Bleikristall stammten aus der Manufaktur Lobmeyr und waren bis zum Ende des 19. Jh. mit Kerzen bestückt, ab 1891 wurden die kaiserlichen Appartements schließlich elektrifiziert. Die Zimmer waren zweckmäßig eingerichtet, unter anderem schlief der Kaiser in einem einfachen Eisenbett, das nussholzartig lackiert war.
NACHTRAG:
Franz Joseph verstand sich als „Oberster Beamter“ des Staates. Trotz Erfindung der Schreibmaschine gestattete er nur handschriftlich gefertigte Akten und Eingaben. Sein Schreibtisch in der Hofburg: Lebensmittelpunkt und Verwaltungszentrum der Monarchie. Hier saß er ab spätestens sechs Uhr früh, um Akten zu bearbeiten. Sie waren sein bevorzugter Kontakt zur Außenwelt. In Verwaltungsfragen besaß Franz Josef hohe Kompetenz und detaillierte Sachkenntnis. Hier unterschrieb er wichtige Reformen zu Schule, Verwaltung, Militär und Justiz. Erste Entwürfe für Unfall- und Krankenversicherung. Von hier blickte er auf seine Lebensliebe*, die längst manisch um die Welt reiste. Die geringe Bereitschaft, sich mit der Welt des anderen zu beschäftigen, machte die Ehe zur „verordneten Anleitung zum Unglücklichsein“. In den Briefen an Elisabeth beklagt er seine Einsamkeit: „Jetzt bin ich wieder mit meinem vielen Kummer allein und sehne mich nach dir.“
Das Lieblingsbild des Kaisers, Winterhalters Gemälde der Kaiserin mit vor der Brust verschlungenem Haar, stand hinter dem Schreibtisch auf einer Staffelei und somit dem arbeitenden Kaiser gegenüber.
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Ode an eine enttäuschende Kokosnuss
Als ich Dich sah, musst' ich Dich haben, An Deinem Fleisch wollt' ich mich laben. Du warst recht billig und deshalb, Hab ich mir Dich sofort gekrallt.
Und direkt auf dem Küchentisch, Fiel ich her dann über Dich. Und mit drei Messern – nicht grad sachte – Ging es alsbald ans Eingemachte.
Zwar gabst Du Dich erst eigensinnig, Verschlossen, hart, ja, unerbittlich, Doch Schlag um Schlag und Stich um Stich, Gewann ich Einblick doch in Dich.
Dein Innerstes nun offenbart, Zuletzt vollbracht die blut'ge Tat, Ich sag's Dir ins Gesicht: Beeindruckt bin ich nicht.
"The truth shall set you free"? Ach, fick Dich doch ins Knie!
Auf dieses Pudels faul'gen Kern, Hätt' ich verzichtet liebend gern. Dein Innerstes bringt nur Verdruss, Du kannst mich mal, Du dumme Nuss!
Eins jedoch hast Du mich gelehrt, Das war vielleicht den Ärger wert. Ein Narr, wer nicht die Weisheit kennt: Täuschung ist besser ohne "Ent-".
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Max, Taiwan, Tag 9 und 10
Xiè Xiè, Taiwan
Für taiwanesische Verhältnisse ging es recht früh aus den Federn, damit ich noch das ein oder andere von Tainan sehen konnte und so zog es mich zum Konfuzius-Tempel. Der war richtig schön, inmitten eines Parks gelegen und so konnte ich nicht nur Tempel einer Religion begutachten, über die ich quasi gar nichts weiß, sondern mein Soziologenhirn auch mal ausschalten und den Eichhörnchen beim Knabbern zusehen.
Dies geschah gestärkt durch die mehr als tolle Gastgeberin meines Hostels, die mich fragte, welche lokalen Früchte aus ihrer Palette ich noch nicht kennen würde. Sie zwang mich dazu, alle zu probieren. Auf allzu viel Gegenwehr ist sie dabei logischerweise nicht gestoßen, es war super! Im Anschluss nahm ich den High Speed Train. Der Busfahrer zur Station wollte kein Geld annehmen, alles und alle waren schnell, höflich und kompetent. Also außer mir natürlich, der das Ticket für den Zug auf dem Weg vom Schalter zum Gleis verlor. Panisch rannte ich eine Minute vor Abfahrt zum Security-Guard, der die gefunden hatte und sie mir mit einem Grinsen überreichte. Verlorene Tickets habe ich in Deutschland zuhauf erlebt, aber keinen so guten Umgang damit. Mit über 300 km/h ging es dann ratzfatz nach Taipeh. Da das gleiche wie immer. Verrücktes Essen, große Häuser, laufen, laufen, laufen. Am nächsten Morgen dann musste ich mich nach einem ausgiebigen Frühstück auch schon los machen. Meine Pläne, meine Umstiegszeit in Guangzhou zu nutzen und die Stadt zu erkunden gingen nicht auf, ich hatte mich unser Zeit vertan und die deutsche Zeit als Maßstab genommen. Dort war es also mitten in der Nacht. Ich habe aber nette Leute kennengelernt und auf dem Flug dann gut geschlafen. Alles gut also, wenn ich auch wieder weg mag. Gerade sitze ich im Zug nach Kassel, um Weihnachten mit der Family und die anderen Tage meinen lieben Freundinnen und Freunden zu verbringen.
Zum Abschluss noch ein paar unpolitische pro- und contra Punkte zum Thema Taiwan, weil ich Angst vor dessen größten Feind habe, der mir sämtliche Kommunikation nach Deutschland untersagte, während ich am Flughafen hing.
Pro:
-Essen
-Natur
-Das völlige Unbekannte
-Nicht billig, aber bezahlbar
-Unfassbare Kontraste in Kultur und -Architektur
-Angenehmes Reisen
-Durchgängiges Sicherheutsgefühl. Alles überall unbeaufsichtigt lassen können. Gerade für einen Schussel wie mich hervorragend.
-entsprechend: die Leute
-Fortschritt in Politik, Wirtschaft, Infrastruktur
-Reinlichkeit. Man konnte durch das ganze Land reisen in Bussen, Zügen und U-Bahnen ohne das unmittelbare Bedürfnis zu duschen
-günstiges, nicht limitiertes Internet, immer und überall
-kostenlose, saubere öffentliche Toiletten überall
-so vieles mehr.
Contra
-es gibt keine Mülleimer. Nirgends. Bis zum Ende habe ich nicht verstanden, wie das alle machen. Ich musste immer einen Rucksack mit Müll dabei haben. Trotzdem liegt nichts rum. Hä?
-„picky eaters“ werden schon am ersten Tag an ihre Grenzen kommen
-man sollte sehr gut in pantomimischen Darstellungen sein, oder Mandarin lernen
Ich will zurück.
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Tag 32. 04.08.2023
Rehe in Nara. Der zweite Tagesausflug unserer Osaka-Tournee ging nach Nara, eine niedliche Stadt östlich von der Hauptmetropole Osaka. Die Zugfahrt lief reibungslos (nachdem wir erst komplett ungestört in den Frauenwagon liefen und von 50 japanischen Damen schräg angeguckt worden - ja, den Wagon haben wir an der nächsten Haltestelle gewechselt…) und nach Ankunft aßen wir Frühstück in einer Bäckerei im Stadtzentrum.
Wir liefen anschließend Richtung Nara-Park. Schon auf halbem Weg sah man Dutzende zahme Rehe entlang der Straße. Für 200 Yen kauften die Touris links und rechts Plätzchen, um die Rehe zu füttern. Verrückt. Im Anschluss liefen wir zum Todaji Tempel, das Wahrzeichen Naras, wo drinnen eine riesige Statue des Buddhas stand. Die Touris standen Schlange, um reinzukommen, trotzdem floss der Verkehr. Im Anschluss liefen wir hoch zum Todai-ji Nigatsudo - ein super Ausblick über Nara (plus frisches Trinkwasser). Danach liefen wir durch die benachbarten Wälder und schauten uns die verschiedenen Monumente an, die alle als UNESCO Weltkulturerbe eingestuft sind. Stets liefen wir zwischen den behutsamen und hungrigen Augen der Rehe und schwitzten uns die T-shirts vom Leib.
Zum Mittagessen gingen wir in ein billiges Soba-Restaurant, eine alternative Nudel-Variante zu Udon-Ramen. Webster bestellte Tofu, leider enttäuschend, und Wilson ein zufriedenstellendes Rindfleisch-Ramen. Danach kauften wir uns Mochi (gummiartiger japanischer Reiskuchen) vom berühmten Nakatanidou-Laden, die Performance verpassten wir allerdings. Das Mochi schmeckte nicht schlecht, aber war auch nichts besonderes. Unsere zerquetschte und vom Frühstück übrig gebliebene Zimtschnecke schmeckte tausend Mal besser. Die Zugfahrt zurück nach Osaka war unauffällig, Webster schlief während Wilson mit seiner neuen 10GB SIM-Karte (altes Datenvolumen aufgebraucht) Instagram unsicher machte. Jetzt gehen wir gleich zum Abendessen und packen unsere Koffer für die morgige Weiterreise nach Hiroshima. Gute Nacht!
Day 32. August 4th, 2023.
Deer in Nara. The second day trip of our Osaka tour took us to Nara, a charming town east of the main metropolis, Osaka. The train journey went smoothly (after we initially walked completely undisturbed into the women's carriage and were stared at oddly by 50 Japanese ladies - yes, we changed carriages at the next stop…) and upon arrival, we had breakfast at a bakery in the city centre.
We then walked towards Nara Park. Even halfway there, we saw dozens of tame deer along the road. For 200 yen, the tourists bought biscuits on the left and right to feed the deer. Crazy. Afterwards, we walked to Todaiji Temple, Nara's landmark, where a huge statue of Buddha stood inside. The tourists queued to get in, yet the traffic flowed. Following that, we walked up to Todai-ji Nigatsudo - a great view over Nara (plus fresh drinking water). Then we walked through the nearby forests and explored the various monuments, all classified as UNESCO World Heritage sites. We always walked amidst the gentle and hungry eyes of the deer, sweating through our t-shirts.
For lunch, we went to an inexpensive Soba restaurant, an alternative noodle variation to Udon-Ramen. Webster ordered Tofu, unfortunately disappointing, and Wilson ordered a satisfying beef ramen. Afterward, we bought Mochi (chewy Japanese rice cakes) from the famous Nakatanidou shop, although we missed the performance. The Mochi wasn't bad in taste, but it wasn't anything special either. Our squashed cinnamon roll leftover from breakfast tasted a thousand times better. The train ride back to Osaka was uneventful; Webster slept while Wilson, armed with his new 10GB SIM card (old data limit used up), took over Instagram. Now we're about to head to dinner and pack our bags for tomorrow's journey to Hiroshima. Good night!
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Ein Wochenende in der Alten Heimat: Das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, präsentierte sich in Schnee eingebettet auf seinem Hügel. Auf den winterlich verhüllten Streuobstwiesen hingen noch vereinzelt ungewollte Äpfel, von denen @undsowiesogenau das nachfolgende, wunderschöne Foto aufgenommen hat:
Man sieht dem Apfel durch seine Frostpunkte direkt an, dass er ungenießbar geworden ist 🍄
Wie ich an dieser Stelle schon des öfteren erzählt hatte, ist mein Dorf mit Apfelbäumen gesegnet. Vermutlich war das für die dort ansässige Familie Bayer auch der Grund, ihre Fruchtsaftfabrik zu begründen, in deren Diensten ich, zu Schulzeiten, mir ein bescheidenes Zubrot sozusagen erpressen konnte.
Am Wochenende fand ich in dem der Fruchtsaftfabrikation angegliederten Getränkeladen das oben abgebildete Mischsaftgetränk auf der Basis von Äpfeln — zu meiner Zeit dort gab es das noch nicht!
Auch wäre mir neu, dass es in den das Dorf umgebenden Wäldern Heidelbeeren gäbe. Ich nehme an, der Heidelbeersaft, vielmehr ein Konzentrat, war auf dem Weltmarkt billig zu haben; und im Jahr der Rekordernte von Äpfeln 2022 wird der Saft halt mit allem Möglichen, sogar mit Unmöglichem verschnitten, um die Monotonie der Apfelschwemme aufzuhellen.
Nun ja, das Ergebnis mundet zwar nicht übel, aber eine Bereicherung meines Safterlebens brachte der Apfel-Heidelbeersaft leider auch nicht.
Auf Banderole am Hals der Flasche kann man übrigens recht gut erkennen, wie idylisch es dort bei mir daheim zur Zeit der Apfelernte zugeht: sehr!
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Wenn Autoankauf-Kärtchen am Auto stecken
Wenn Autoankauf-Kärtchen am Auto stecken
“ich kaufe Ihr Auto” (TRD/MID) – Wer kennt sie nicht, die “ich kaufe Ihr Auto”-Kärtchen”, die nach Feierabend ständig an der Windschutz- oder Seitenscheibe des Autos platziert sind. Was viele nicht wissen: Dabei handelt es sich um unlautere Werbung seitens der Händler, die mit einem Bußgeld in Höhe von mindestens 50 Euro bestraft werden kann. Nur geschieht das laut dem Rundfunk Berlin…
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März 2024 - Gasthaus Elsner
Gasthaus Elsner – Familienbetrieb seit 1935
Wir wagten uns ans äußerste Ende Ottakrings um das vis-à-vis der Lugner City gelegene Gasthaus Elsner für unseren März-Stammtisch zu besuchen. Nach kurzfristiger telefonischer Reservierung waren wir sehr gespannt, was uns in diesem Alt Wiener Gasthaus erwarten würden. Beim Eintreten ins kleine, aber mit recht vielen Tischen versehene Lokal wurde sofort klar, dass es sich um ein wahres Original handelt. Damit sind sowohl der Kellner/Chef als auch das Gasthaus an sich gemeint. Wir bezogen einen Tisch im Gastraum neben dem Schankraum und rückten eng zusammen, denn alles war etwas eng bemessen. Früher waren die Gäste wohl kleiner in solchen Gasthäusern. Die Einrichtung könnte man als urig & authentisch bezeichnen, es war jedenfalls stimmig eingerichtet.
Der sehr umtriebige Kellner nahm mit viel Witz und klassischer Wiener Freundlichkeit unsere Bestellung auf und bei keinem Auftritt an diesem Abend ließ er einen flotten Spruch stecken. Im Laufe des Abends wurde er immer fröhlicher und redseliger, war vermutlich am gut besuchten Lokal und den Stammgästen lag.
Das Essen kam relativ schnell, obwohl im Lokal Hochbetrieb herrschte und laufend neue Gäste reinkamen. Der Kellner schupfte das ganze Service im Lokal alleine und routiniert.
Die klassischen Gasthausgerichte schmeckten alle sehr gut und die Salate waren wirklich toll angerichtet dazu. Lediglich das, zuerst vergessene und dann nachgereichte Blunzengröstl war ausbaufähig aufgrund eines Zwiebelüberschusses.
Feine Bierauswahl aus dem Hause Schwechater. Besonders, die „Hopfenperle“ vom Fass mundete herrlich.
Schnäpse: Gut & Billig (noch besser schmeckten sie, da das Geburtstagskind Luki bezahlte)
Die Preise waren im allgemeinen eher günstig und fair berechnet.
Wir vergeben daher 9/10 Krügerl Nach getanem Stammtisch, besuchten wir noch das Markgraf auf ein Testbier. Auch urig und der Kellner/Chef schon ziemlich im Öl. Geschweige denn von den andren „Gästen/Gestalten“
Anwesend: MC,Luki,Flo,Fav,Lucy,Stefan
https://www.gasthaus-elsner.at/
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Beim Postillon haben sie oft auch nichts zu lachen und daher jedes Recht auf ein bisschen Spaß. Zumal, wenn es den derart billig gibt.
Die Ursprungsgeschichte und weitere "Reaktionen" am besten dort suchen, wenn du sie noch nicht kennst - oder nochmal lesen willst.
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Klette in den Tropen
Alle, die im Untergrund leben, leben in den Tropen (verstellend/ vorübergehend/ nebelnd/schwitzend feucht/ tröpfchenweise erscheinend und entziehend), darum kann man mitten in Kreuzberg im Untergrund leben, währenddessen auf einem facebookaccount fröhlich teilen, was man so macht und gleichzeitig die ganze Zeit in den Tropen leben.
Irgendwann ist alles vorbei, sagt wenig anhänglich Klette, ehemalige Angestellte der RAF und nun Offizierin Tschüss, wohl wahr, nicht nur der Karneval und nicht nur die Tropen und ihre Tropfen. Vorüber geht alles, auch der Sternenhimmel. Dann ist das Vorübergehende nicht unbedingt weg - und entfernt ist es immer schon, noch in der Nähe.
Man sagt, es gäbe Datensouveränität und wir würden gemustert, zensiert und beobachtet. Das glaube ich auch, also bis auf den Punkt mit der Datensouveränität (das weiss ich statt dessen), die wie jede Macht von Händlern der Macht bestritten wird und dafür sorgt, dass der König morgens keinen Tee bekommt, wenn die Leute nicht pflücken und die Blätter (weiter-)reichen. Der König kann nicht einmal ein Ei kochen, geschweige denn, Kaffee oder Tee. Er ist als Koch und Handwerker dafür hochbegabt, aber man lässt ihn nicht. Wir werden gemustert, zensiert und beobachtet - allerdings normativ, kooperativ und rekursiv (kein Wunder dass die Zensur und das decorum gerüchtsförmig sind). Wir werden normativ, kooperativ und rekursiv beobachtet - nur nicht unbedingt systematisch.
Klette im Untergrund sieht aus wie Luhmann in Recife (freilich jeweils andersherum), fällt kaum auf, weil der Plausibilitätsdruck des Gegenwärtigen...ja was eigentlich? Reicht? Reigt? Recht und billig erscheint? Nicht nur Buchstaben und Briefe sind Letter, das Fleisch und der Mensch sind auch Letter, die offen herum liegen können, sogar um nicht gesehen zu werden.
Die Qualitätszusammenpresse schreibt über die Lebensqualität in Berlin, Klette habe völlig unbemerkt in Berlin gelebt. Sie sei, ich zitiere, dabei offensichtlich nicht besonders vorsichtig gewesen. Klassische Zusammenpresse! Immerhin konnte sie sie dreißig Jahre erfolgreich planen und durchhalten, solches Vorhersehung ist mir an der Uni noch nie gelungen. Die Qualitätszusammenpresse muss nicht Edgar Allen Poe oder Jacques Lacan lesen, würde sie es tun, könnten sie die aber offensichtlich auch qualitativ zusammenpressen. Die NZZ schreibt immerhin, Klette sei offenbar nicht besonders vorsichtig gewesen. Stimmt, Banküberfälle und unbemerktes Leben sind riskant.
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Tirana Tag 3 und Vlore
Wieder gratis Hostelfrühstück: Omelette mit Toast, hab leider kein Bild gemacht aber es war auch nicht wirklich spektakulär. Der Kaffee dazu war aber exht schrecklich und unten im Becher hat sich so der Kaffeesatz gesammelt und wie Erde geschmeckt. Naja war gratis.
Dann Checkout.
Gepäck im Hostel gelagert und dann sind wir noch ins House of Leaves Museum wo es um den Überwachungsapparat des albanischen kommunistischen Regimes ging. War ein besseres Museum als BunkART 2, aber wenn man schon mal in einem Stasimuseum war ist das jetzt auch nicht so dolle spektakulär. Obwohl ich nicht weiß ob die Stasi so viele Leute umgebracht hat naja.
Dann essen in einem süßen Familienrestaurant an einem Marktplatz in Hostelnähe (2 Personen mit Getränke 15 Euro).
Nun zurück zum Hostel um das Gepäck zu holen. Auf nach Vlore. Eigentlich wollten wir nach Durres aber ein Bekannter von mir (iykyk) meinte Vlore hat bessere Strände. Und er ist Albaner also hat er wahrscheinlich recht.
Der Bus nach Vlore fährt vom Tirana North and South Bus Terminal (ein großer Parkplatz voller Minibusse) und um dahinzukommen nimmt man den Bus nach Kamez der hinter der Oper abfährt.
Der Kamez Bus kostet 40 Leke (40 Cent) und der Vlore Bus waren dann 700 Leke (7 Euro), also echt billig.
Als wir um 15:30 dort ankamen hatten wir den vlore bus grade verpasst und der nächste würde dann um 16:30 Uhr fahren (wahrscheinlich auch der letzte des Tages). Die Wartezeit haben wir dann in einem kleinen süßen Nachbarschafts Café verbracht das von einer alten Frau betrieben wird die kein Wort Englisch kann. Der Cappucino war aber gut und mit Zimt oben drauf.
Der Bus nach Vlore fuhr dann mehr oder weniger pünktlich ab und hat 2.5 Stunden gebraucht. Es gab eine Klimaanlage.
Als wir im Norden von Vlore waren hat der Busfahrer uns dann einfach alle rausgeschmissen indem er rechts rangefahren ist und meinte „STOP“. Balkan halt. Sind dann die restlichen 40 Minuten zum Hostel zu Fuß gelaufen.
Nachdem wir eingecheckt waren sind wir dann noch die Promenade etwas runtergelaufen und haben und bei City Pizza was zu essen geholt.
In Vlore gibt es übrigens viele Italiener weil es eine Fähre von Italien gibt.
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Billiger Extraprofit „Made by Vielfalt“
PI schreibt: »Von WOLFGANG HÜBNER | Manchen Reichen reicht es nicht, reich zu sein und immer noch reicher zu werden. Sie wollen auch Gutmenschen sein und die richtige „Haltung“ vorzeigen. Das ist gerade unter Erben großer Vermögen sowie Nachkommen erfolgreicher Familienunternehmen eine recht verbreitete Seuche. Und wie können solche Leute besser einen billigen moralischen Extraprofit erzielen als […] http://dlvr.it/TC5Byk «
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